Saturday, November 04, 2006

varadero & leaving kuba

Hallo ihr lieben,

hier noch ein letzter eintrag, um das kubanische kapitel abzuschließen. das ganze läuft unter gefälschtem datum, damit niemand glaubt, ich war schon wieder drüben :), und wird eher bruchstückhaft sein aufgrund der tatsache, dass das ja schon wieder ein halbes jahr her ist.
macht aber nix. ihr wisst ja eh nicht was fehlt, hehe.

varadero war ingesammt ok. ich mein, mit kuba hat das freilich genau nix zu tun, überall sprechen sie englisch, die straßen sind g'scheit asphaltiert und es regnet dort. oder hat am ersten tag, sehr irritierend wenn ma extra an den musterstrand fährt, aber was solls, man kann sich auch so beschäftigen.

wie schon erwähnt, sind die strände hier tatsächlich noch weißer als sonst, gar nicht so einfach wenn man sich das überlegt. und mit etwas sonne ist man dann auch gleich sehr zufrieden mit der welt:

nachdem ich schon kurz auf die arbeitsmoral der kubaner eingegangen bin, hier noch eine sensationelle impression:
das eröffnet vermutlich noch nicht den grund, warum dieses bild blogwert hat, aber ein genauerer blick eröffnet dass dieser mann...
unglaublich, aber wahr, der zuständige rettungsschwimmer für baywatch varadero ist. tja. so kann man den job auch sehen, mitch würde ihm vermutlich jedoch eine rüge erteilen...

hier noch kurz danis wehmütiger letzter blick auf den strand (weil sie am abend heimflog)

und dann ab nach havanna. ich muss nicht erwähnen, das wir uns verfahren haben, oder? jungejunge, war ich grantig, das sollte eh nur die küste entlangführen und nicht mal das haben wir gerafft...
war ohnehin eine der eher skurilen situationen in meinem leben. man muss dazu wissen, das unsere mietauto, hier nochmal abgebilded weils so brav gelaufen ist, mit vollem tank angemietet wurde, aber mit leerem zurückgebracht werden soll. klar. da kann die wagenfirma ja nur gewinnen, weil man den vollen tank zahlt, den wagen aber nie ganz leerfahren kann.
naturgemäß wird dann heftig geschätzt, mit wie wenig benzin man das teil zurückstellen kann, und wie das manchmal so ist, verspekuliert man sich eben.
in unserer irrfahrt irgendwo in einem vorort von havanna (vermutlich, sicher werden wir wohl nie wissen wo wir waren) denk ich mir - jetzt reichts, wir müssen noch ein paar liter tanken, das geht sich nimmer aus. also sind wir bei der nächsten zapfsäule stehengeblieben und wollten tanken. eine menge leute waren da und haben sich nicht um uns gekümmert, ihr erratet es sicher schon, die tankstelle war seit jahren geschlossen (was ein gutes dutzend kubaner freilich nicht dran hindert, dort rumzusitzen).
Als ich den wagen dann wieder starten wollte, lief er so 30 sekunden und starb dann ab - kein benzin. erschwerend kam hinzu, das wir eine halbe stunde vorher einen strafzettel bekommen hatten und ein sonst sehr freundlicher polizist unser verfügbares barkapital auf 4$ reduziert hatte. eine skurrile situation: stehen wir also ohne benzin und fast ohne geld vor einer zapfsäule bei einer geschlossenen tankstelle irgendwo in der urbanen pampa.
wie schon vorher erwähnt, ich war eher gereizt und im unreinen mit der ganzen welt, dani hat aber wieder mal den tag gerettet - ein lastwagen ist ein paar minuten später 20 meter weg stehengeblieben und hat uns weit unter marktwert (die zahlen nix dafür, nehm ich an) benzin aus seinem tank abgezapft und uns verkauft. natürlich hat dani das kommuniziert und einen extrem geilen preis ausgehandelt (1 liter for 1 pesos - what about 5 litres for 3$? - ok :) und wir sind weitergefahren, dann hats auch geklappt.

wagen abgeben, zurück ins hotel, dani in ein taxi setzen, noch 2 tage in havanna und dann selbst zurückfliegen. hab tatsächlich noch einen netten hellofriend getroffen und lange mit dem getratscht, und außer mir ein taxi anzudrehen wollte der nicht mal was von mir. und das hatte noch dazu einen guten preis. nette bekanntschaft zum schluss also.

das wars also mit meinem kuba-bericht, freut mich, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt und wir hörn uns beim nächsten urlaub oder incident, whatever may come first.

so long,
richie

Friday, November 03, 2006

Trinidad & la Playa

hallo ihr lieben,

Rund die hälfte des Urlaubs war inzwischen rum und irgendwie hatten wir genug von der kulturellen seite Kubas und wollten uns demzufolge ein wenig auf den Strand konzentrieren (bislang schwer verabsäumt).

Demzufolge verbrachten wir die nächsten zwei tage am Playa Anchon, einmal in der Nähe weil wir einem Auto-an-den-Rand-winker auf dem Leim gegangen waren (war aber nicht schlecht - nettes ruhiges plätzchen):


Trinidad selbst ist... es ist hier nicht leicht, eine aussage zu treffen. Klar, ein nettes, sehr schönes kleines Städchen. Aber mit sehr, sehr nervigen Menschen. Klar, auch in Havanna zipfen einen die HelloFriends an, klar, aber beiweitem nicht so aufdringlich wie hier auf der straße. Zuerst wird man (wahlweise in englisch, spanisch, italienisch, etc.) gefragt, ob man günstigen Hummer oder Scampi will (der dann eh teurer ist als angegeben), in einem private restaurant, wenn nicht, dann wird gefragt ob man etwas von dem tand kaufen will, den sie mit sich führen, ob man ihnen vielleicht leiberl oder schuhe schenken könnte, ob man geld für sie hat... das ganze programm runter, und das mit a bissl pech 4,5,6 mal bei einem rundgang in der wirklich nicht großen innenstadt.
einerseits sind die leute freilich arm dort, is schon klar. dass touristen haupteinnahmequelle sind, auch. aber das... ist wirklich äußerst mühsam, schlicht und einfach. manchmal will man auch einfach eine runde gehen ohne dauernd angeleiert zu werden :Ach ja, hier eine kurze impression kubanischer arbeitsmoral im allgemeinen :)
Nach zwei tagen Strand (insgesamt 3 übernachtungen, in denen sie uns auf jeden fall benzin abgezapft haben) dachten wir uns, die touristenfalle varadero schaun wir uns auch noch kurz an. 7 Nettofahrstunden später waren wir dann dort, in einem netten hotel und den bis jetzt weißesten stränden in kuba - und das will durchaus was heißen.

so long,
richie

Thursday, November 02, 2006

Cienfuegos und der weg nach Trinidad

Ähnlich am nächsten tag: du stellst das auto wohin, irgendwo sitzt dann ein typ, der traditionellen ice-age-i’ll-be-watching-you geste mitteilt, dass er auf dein auto aufpassen wird. Ein paar stunden später sitzt er noch immer da, du gibst ihm 50c und er ist glücklich. Ein zweiter Typ wollte auch aufpassen, als das nicht ging, hat er uns gefragt ob wir nicht ein t-shirt oder so etwas für ihn hätten – hab ihm dann mein gelbes swoosh-shirt gegeben und er war so richtig glücklich – wir haben ihn dann nach einem rundgang durch die stadt 2 stunden später wiedergesehen - er hatte es schon an. Es passt ihm auch viel besser als mir, muss ich zugeben ;).

Am frühen Nachmittag haben wir uns dann auf den weg nach trinidad gemacht, der küste entlang – ich muss ja wohl nicht erwähnen, dass das nicht so gut geklappt hat :). Ich war nicht unzufrieden damit, immerhin sind wir über die berge gefahren (Tope de Collantes), die ich ohnehin sehen wollte und dani nicht, aber wir haben ca. 5 stunden gebraucht über den prototyp einer sich windenden bergstrasse. Echt schöne gegend, aber trotzdem waren wir sehr froh, als wir dann irgendwann das meer sahen – bis nach trinidad wars nicht mehr weit. Nur noch eine kurze autodesinfektion (anti-moskito-hepatitis-c) und wir waren dort, 3 adressen für unterkünfte in der tasche (eine aus vinales, eine von orlando, eine von einem typen bei der autodesinfektion) und dann doch mit dem 1ten mitgegangen, der uns angesprochen hat. War aber recht nett, diesmal hatten wir sogar einen kühlschrank.

Am abend dann ein erster blick auf trinidad und wieder der feste plan, den nächsten tag am strand (ich aber nicht in der sonne :) zu verbringen. Hier noch die ersten Impressionen

Vamos a la playa

Nachdem Orlando de Chef (siehe bild) verabschiedet hatte (unerfreut darüber, dass er meine nagelneue Suunto-Uhr nicht gegen 2 Kisten Zigarren eintauschen konnte), fuhren wir also gen süden, um einen strand zu finden. Schnurstracks vorbei an einem angeblich sehr sehenswerten naturschutzgebiet, in dem es die einzigen krokodile der welt gibt (alles andere sind lt. Orlando nur aligatoren!), ließen wir nach kurzer besichtigung auch den playa larga hinter uns und fanden uns letztlich an dem im reiseführer empfohlenen playa giron wieder. Tatsächlich ein bilderbuchstrand, aber welcher depp hat das foto dazu in den reiseführer gegeben? Ein wunderschöner felsstrand, keine frage, aber mit dem sandfoto hatte das nur wenig zu tun. Egal, ein sehr gemütlicher badetag mit dem obligatorischen sonnenbrand folgte.
Wir wollten eigentlich in der nähe übernachten, aber das hotel hatte aus irgendwelchen gründen geschlossen, wie uns ein türsteher gestenreich mitteilte, also dachten wir uns – na, auch egal, fahren wir halt nach trinidad.

Unnötig zu erwähnen, dass das nicht geklappt hat. Wir sind gerade mal bis cienfugeos gekommen (im nachhinein gut so, sonst hätten wir diese sehr schöne stadt nicht gesehen) und das sehr, sehr spät – fast zwei stunden nach sonnenuntergang, und die fahrt war immens anstrengend – man muss wirklich sehr aufpassen, um niemanden zu übersehen. Vor ort haben wir dann nach etwas suchen eine nette unterkunft gefunden (danis verhandlungsgeschick zum dank nur 15 statt 20$) und einen typen, der uns um sage und schreibe 1$ die ganze nacht auf unser auto aufpasste. Das war schon eher unglaublich. Um 3h morgens war ich mal auf, da hat er gerade im schein der straßenlaternen seinen garten herumgegraben :-)Hier noch ein bild von dani vorm auto und dem garten (links)

Saturday, October 07, 2006

go west

Olá allerseits!

heute abend geht mein flieger, ich freu mich schon auf den neuerlichen jetlag, aber diesmal ist er ja in der angenehmeren richtung, eher so als waer ich zu lange fortgegangen.

aber alles der reihe nach: unser held hatte gerade seinen persoenlichen translator vom flughafen abgeholt. samstag nachmittag war das, zur orientierung, die reise begann urspruenglich am dienstagabend in wien.

wir verbrachten zwei tage in havanna, uns die interessanteren teile dessen ansehen was ich noch nicht gesehen hatte (bis auf die zigarrenfabrik. 10$ is dann doch recht happig). dienstagmorgen haben wir uns dann ein mietauto genommen fuer sieben tage (es sollten acht werden), einen aelteren toyota yaris mit knapp 200000km auf dem buckel, aber mit klima. auch hier hat dani wieder mal 5$ pro tage rausgehandelt, nicht viel, aber immerhin. 45$ warens dann.


damit begann das desaster :) wir wollten am ersten tag die "kubas westen" tour angehen, die mein reeisefuehrer empfohlen hat, aber das hat nciht so gut funktioniert. es wird zwar gesagt, dass die strassen nicht gut beschildert sind, aber so etwas hat man noch nicht gesehen. masslos uebertrieben. echt jetzt. ich bin ganz froh, dass wir nie rausfinden werden, wo wir da den ersten halben tag rumgekurvt sind, bis wir eingesehen haben, dass man einfach an jeder ecke fragen muss um dorthinzugkommen wo man will. das unwort des ersten tages ist fuer mich ganz sicher "Sueden". wir wollten in den westen, aber egal wie sich die strasse wand und wo wir auch abbogen, wir waren lt. meinem kompass (danke an romi&rob an dieser stelle, ohne euch waeren wir niemals mehr zurueckgekommen :) IMMER nach sueden unterwegs. ich habs nie verstanden, aber es war so. dani, selbstproklamierte beste kartenleserin der welt, war ein wenig entnervt (genauer: voellig), aber irgendwann haben wirs dann doch geschafft, nach vinales zu kommen, dank der sehr fruendichen kubaner, die einem ausfuerhlich beschreiben, wo man weiterfahren sollte.

in kuba autozufahren ist schon ein erlebniss, auch abgesehen von der navigation. erstens sind an jeder kreuzung ein haufen anhalter, da selbst zu reisen fuer die meisten hier unerschwinglich ist, viele auch auf dem weg zur arbeit. letzteres ist mir voellig unverstaendlich. wenn man peranhalter zur arbeit faehrt - wann faengt man dann an und hoert wieder auf? es kann leicht sein, dass die da ein paar stunden stehen, oder auch einen tag... wie machen die das?

wir haben erst gegen ende ein paar anhalter mitgenommen, aus angst vor diebstaehlen, was aber - glaub ich inzwischen - unnoetig war. die meisten wollen wirklich nur eine mitfahrgelegenheit, und inzwischen wuerde ich bei jeder gelegenheit einen einpacken, da die den weg wissen - im gegensatz zu uns, kein tag verging, an dem wir uns nicht ein paar mal verfranzt hatten.

die strassen sind schmal, meinstens leer, und wenn was faehrt, ist es ein pferdefuhrwerk oder ein alter laster, entweder mit fracht oder einen haufen menschen auf der ladeflaeche, die von A nach B wollen. schlagloecher pflastern unseren weg, und man glaubt gar nicht, was so ein auto alles aushaelt. nach dem ersten tag dachte ich mir schon, dass kann nicht lange gut gehen, aber siehe da - es kamen noch weit schlimmere strassen und alles war kein problem. und das mitt 200tkm auf dem buckel. nicht schlecht, meine herren japaner.

übernachtet haben wir dann in Vinales. nicht dass wir dort hinwollten, wohlgemerkt. zumindest nicht als tagesziel, es waere eher die zweite station des tages gewesen, nach pinar del rio (zigarrenhauptstadt), an der wir schnurstraks vorbeigefahren sind weil wir vergessen haben, dass wir dort auch hinwollten.

das ambiente war die fahrt dann aber trotzdem wert (redet man sich ein). eine wunderschoene gegend voll bergen und taelern, die schwer zu beschreiben, aber gut zu geniessen ist. wir haben dann dort uebernachtet, dani hat rausgefunden, dass die kubanische kueche NICHTS fuer vegetarier bietet ausser verstaendnisslose blicke :), und wir haben in
nem casa particulares 15$ fuer die nacht und je3$ fuers fruehstueck bezahlt, das sehr feudal war, aber nicht so viel, wie es geklungen hat.

am naechsten tag gings dann nach ein paar mal umdrehen durch die malerischen berge des westens rauf an die kueste, und entlang des meeres zurueck richtung havanna, dann wieder nach sueden und in ein bergdorf namens soroá, in dem man einen wasserfall zum baden findet, der den weg auch wert ist. und eine aussichtsterasse ueber das halbe land, sehr empfehlenswert. wie meistens, waren wir zu bloed und sind um punkt 12 da raufgewandert, die angegebenen 2km waren wohl eher 2000 hoehenmeter auf einem sehr steinigen weg. jungejunge war das heiss, dani freilich in flipflops, da ist halbschuhturist ja noch ein hilfsausdruck :) (nix fuer ungut), aber die aussicht war das wert.

ich brauche wohl nicht zu sagen, das wir unser etappenziel nicht erreicht haben, das waere eine stadt im mittleren kuba gewesen, aber wir sind so lange durch havanna geirrt bis wir die autopista gefunden haben, dass das nicht funktioniert hat.

es war dann schon dunkel, sehr unangenehm wegen der doch seltenen beleuchtung von fahrzeugen in kuba, ein typ in einer der seltenen raststationen, in jaguey grande, hat uns eine unterkunft in der naehe empfohlen. einer der orlandos, so hies die familie, hat uns dann von der raststation (es ist kein problem, auf der autopista mit dem rad zu fahren) abgeholt, sich an unserem fensterrahmen festgehalten und uns so zu ihrem netten haus gefuehrt. gutes zimmer, gutes fruehstueck, nette gesellschaft.

wenn man sich daran gewoehnt hat, das alles etwas anders kommt als man vorhat, ein gelungener tag :). am naechsten tag sollte es dann endlich mal an den strand gehen.

so long und lg
richie

Thursday, October 05, 2006

hello my friend, how do you like my country

Hallo ihr lieben,

das hat ja wohl nicht so gut geklappt mit dem bloggen :
so wie es momentan aussieht, wirds wohl bei sehr wenigen einträgen bleiben, das problem ist einerseits, dass mein urlaub schon fast vorbei ist :( und andererseits dass internet hier fast unleistbar ist - 5€ pro stunde ist schon recht happig.

wie dem auch sei, was ihr zwischendurch verpasst habt, ist dass dani angekommen ist und sie inzwischen wieder weg ist (was mir gelegenheit gibt, das hier zu schreiben). und das wir sehr schöne zehn tage verbracht haben. eh klar :)

ich werd bei gelegenheit mehr dazu schreiben, aber alles der reihe nach.
2 tage war ich in havanna, bevor dani ankam. eine arge stadt. teilweise ziemlich imposant, das capitolio oder das hotel nacional , aber großteils doch arg heruntergekommen. das frühstück am tag nach der ankunft war auf seine atemberaubend, da das hotel, selbst gut in schuß, in einer gegend liegt, die mein reiseführer (das hotel ist von meinem reiseführer empfohlen, aber witzigerweise hab ich das erst nach dem buchen rausgefunden) als "etwas heruntergekommen" bescheibt. ein euphemismus sondergleichen.

kleines intermezzo: @bastl: ja, 15€ pro person, aber nur hier im lido. das ist aber 5 minuten fußweg von der altstadt. wir sind quer durch das halbe land gefahren und haben selten insgesamt mehr als 21CUC (~20€) für zimmer und frühstück ausgegeben, in einem casa particulares (privathaus, aber offiziell). mit ein bisschen handeln. das lief etwa so:
Dani: "Wieviel kostet das Zimmer?"
VermieterIn: "20$"
Dani: "Schade, wir suchen eines für 15$"
VermieterIn: "... ok, 15$"

zurück zur zeit vor dani: die menschen sind recht freundlich, vor allem, weil sie dir alle irgendeinen scheiß andrehen wollen. man fällt da natürlich zuerst drauf rein, so halb. sprich, ein gut englsich sprechender typ führt einen durch die gegend, erzählt einem von kuba und man geht mit ihm auf ein paar mochjitos, aber es sind halt die teueresten in havana, wie sich später herausstellt. 4$ sollte niemand für einen mochjito ausgeben. deppensteuer, halt, aber er hat mir viel übers land erzählt, somit ist das irgendwie ok. bin auch schon gespannt, ob die zugarillos rausbrignen kann, die er mir verkauft hat :) hab mir später von einem anderen verkäufer bestätigen lassen, das das mit dem siegel so passt, aber was sagt das schon...

insgesamt bin ich also gut zwei tage mehr oder weniger ziellos in havana rumgerannt und hab mir alles angeschaut, von dem ich wusste, das dani es nicht sehen will (z.b. die alte festungsanlagen). die freundlichen leute gehen einem dann kontinuierlich mehr am socken, man bekommt leichte agressionen bei einem "hello my friend, where are you from" und ignoriert sie irgendwann völlig. aber man macht sich nie sorgen um seine sicherheit. es gibt wohl wenige größere städte, in denen ich nachts so unbekümmert (wohlgemerkt nicht unbelästigt - how do you like my country, my friend? you want do buy cigars?) rumgelaufen bin. man hat hier echt keine angst, dass einem irgendwas passieren könnte.

dann ist irgendwann nach etwas wartezeit am flughafen (o-ton dani: "ich glaub nicht, dass es eine zeitverschiebung gibt zwischen bogotá und havana" - leider doch, aber wenigstens kenn ich den flughafen jetzt recht gut :) dani angekommen und alles war gut - naja, nicht alles, aber zumindest eifnacher, dank solider spanischkenntnisse meiner liebsten.

hasta luego
richard

Saturday, September 23, 2006

der weg nach kuba

hallo allerseits,

wie ja viele von euch potentiellen lesern wissen, bin ich vergangenen mittwochabend nach kuba aufgebrochen, um mich dort mit dani zu treffen. und kuba anzusehen. und die weißen sandstrände abzuchecken. und mich in der sonne des relativ unendlichen reichtums zu aalen. undsoweiter.

der flug nach madrid war problemlos, nur hat es gut eineinhalb sutnden gedauert, bis der transfer ins hotel (das iberia gezahlt hat) geklappt hat. aber was fürn hotel. wahnsinn... vierstern im zentrum von madrid, sensationell großes zimmer, tolle einrichtung, unglaubliches frühstücksbuffet.
ich bin dann noch ein wenig spazieren gegangen, so um halb 2 uhr morgens, und so viele nutten hab ich auch noch nirgends gesehen... an jeder ecke ( und ich mein nicht nur hausecken, sondern hausEINGANGSecken) stehten welche rum, samt und sonders schwarz (nur 'ne feststellung). also wird man(n) permanent angequatscht, ob man nicht ein wenig 'fun' haben möchte - entweder von denen oder von den typen, die einem zettel für eine der unzähligen oben-ohne und nacktbars in die hand drücken - all free, my friend, no entrance, take a look - undsoweiter. hatte ich eigentlich erst in kuba erwartet, hier ist das aber wider erwarten nicht so arg.

am nächsten tag dann sightseeing (eher verwirrtes rumstreunen) in madrid, dann zurück zum flughafen und bereitmachen für den langen flug. bäh. so was fades wie einen interkontinentalflug muss man auch erst mal finden. essen lesen versuchen zu schlafen lesen versuchen zu schlafen essen lesen trinken lesen musik hören schlechten flim ansehen lesen schlafen essen lesen. 9 stunden lang. nicht allzuspannend. aber was tut man nciht alles für besagte weiße sandstände.

weiter zum havana airport (dessen ankunftszeiten man nirgends erfahren kann). die abfertigung ist erfreulich unkopmpliziert und rasch. gepäck auch bald da. mit einem taxi (der fahrer hat mich aber beschissen, war kein offizielles taxi hab ich später rausgefunden, deshalb hat er mir so 10CUC zuviel abgehommen, najawassolls) zum hotel (das dani mit meiner kreditkarte bzahlt hat :).

das lido is allerdings ein sehr sehr gutes hotel fuer bescheidene 30€ pro nacht zu zweit, sogar fuer kubanische verhältnisse spottbillig und mit guten zimmern und fruehstuck. die klimanalage ist allerdings so laut, das man kaum daneben schlafen kann, insbesondere mit dem jetlag, den mir der flug beschert hat - 7 stunden zeitdifferenz is nicht unproblematisch. sehr lästig, wenn man dann um 5 uhr früh auf ist und nicht weiß was man tun soll :\ und irgenwie mit einem ami-homeshoppingkanal die 2 stunden bis zum frühstück rüberbringt. immerhin wei´ich jetzt viel mehr über dieses fantastische neue bauchmuskeltrainingsgerät, dass...

bis bald, richie

Tuesday, June 20, 2006

the innsbruck incident

hallo allerseits,

hier also der quasi offizielle bericht über meine innsbruck -> graz tour letztes WE. is erheblich länger als die kronplatz geschichte, aber ich war ja auch etwas länger unterwegs. ihr müsst euch das ja nicht durchlesen :-)

The Innsbruck Incident
oder:
warum man seine radtouren nicht mit Map24 planen sollte, ohne sich die höhenmeter nochmal genau durchzusehen.

die tour war eine ziemliche ad hoc entscheidung. ich habs verpasst, mich rechtzeitig für die tour de mur anzumelden und wollte eine alternative - hab also eine bekannte in innsbruck angerufen, schlafgelegenheit ausgemacht, mir die tour mit map24 berechnen lassen (innsbruck->graz, keine autobahnen und fähren :), und dann mit dem zug nach innsbruck gefahren und Samstag um erst kurz vor elf (wegen schlechten wetters) aufgebrochen.

ich bin also vom westende innsbrucks (meiner schlafgelegenheit) richtung hauptstraße aufgebrochen, und innsbruck war sicher der ärgerlichste teil der tour. unendliche zeiten, bis man endlich aus der stadt raus ist, baustellen, umleitungen, hunderte ampeln, der recht starke regen und die autos... naja.
war sehr froh, draussen zu sein, und hab mich dann auch promt verfahren, weil ich bis tulfes selbst raufgefahren bin und nicht schon früher links abgebogen (hab ich übersehen). erster 300hm umweg :). gut, wieder runter, wieder eine nasse abfahrt, die man nie ausnutzen kann, und weiter bis st. johann in tirol.

irgendwann zwischendurch hats zum regnen aufgehört, angenehmerweise. in st. johann bin ich dann falsch abgebogen und auf der 178er geblieben anstatt auf die 166er zu biegen, und munter richtung salzburg weitergeradelt. dank eines tunnels bei lofer bin ich dann draufgekommen, hab mir eine österreichkarte gekauft ;) und bin dann richtung saalfelden, war kein dramatischer umweg, im endeffekt. in saalfelden dann links, an maria alm vorbei (wichtig: hier war ich als kleines kind ca. sieben mal auf winterurlaub am Aberg). da hats dann wieder ziemlich zu schütten begonnen, ich hab mich eine halbe stunde in einer bushütte untergestellt und dann beschlossen, das es mir wurscht ist - die großen unterkünfte am weg waren mir sehr unsympathisch.

also bin ich unwissend, das da noch filzsattel/dientner sattel mit über 1100hm kommt (sowas kann man in einer karte ja nicht nachschaun :p) raufgefahren. als ich da endlich oben war, wars schon relativ spät (halb 9) und ich wollte eigentlich nicht mehr nach bischofshofen abfahren und hab mir direkt am höchsten punkt des dientner passes eine unterkunft genommen. war witzig. die hütte hat zu ausgesehen, tür war aber offen, kein mensch da, ca. nach einer minute kommt 'ne alte frau aus der küche und fragt, was ich will - ein zimmer, ob das noch geht - heute noch ein zimmer? - ja, wenn das geht - ja, natürlich, aber ein sehr, sehr irritierter blick. war der einzige gast, hab dann noch einen topfenstrudel bekommen und ein bier, und mit der besitzerin getratscht (zum grad prix der volksmusik), war ja sonst niemand da. gute frühstück, ihr mann ist dann netterweise mit mir bis mühlbach/hochkönig abgefahren (bankomat), denn ich hatte nicht mehr genug bargeld für das zimmer und wenn ich da nochmal raufgetreten wäre, hätt ich 500hm und eine stunde verloren. 26€ hats übrigends nur gekostet, eine gute unterkunft zum merken.

weiter nach bischofshofen, über st. johann/Pongau nach wagrain, altenmarkt und radstadt (nicht, ohne einige male runden zu drehen und leute zu fragen, wos weitergeht - verdammte baustellen. in radstadt dann zwei mädls gefragt, wo man da nach tamsweg weiterkommt, die haben mich recht ungläubig angeschaut - übern tauern? - ja, nach tamsweg (hab mir nicht anmerken lassen, das ich übersehen hatte, das da ja obertauern dazwischenliegt, grad als wär ich noch nie dortgewesen) - und dann weitergefahren. obertauern war a sau, vom ersten schild 'obertauern 21km' geht’s nur noch bergauf, und die letzten 10km mit durchschnittlich 8.9%. vor allem wars unglaublich heiß. was da motorräder unterwegs waren - allein beim rauffahren auf jeden fall mehr als 150 eisen, die an mir vorbeigerauscht sind, unzählige porsches und etliche andere spaßautos. insgesamt sind mir an dem tag 3 ferraris, 2 lambos und 1 maserati quattroporte untergekommen. oben pause mit spaghetti bolognese & coffee (pasta 5.60€ - hätt ich mir teurer erwartet mitten in Obertauern).

abfahrt war sensationell (7.5km mit 57er schnitt, 80.4 topspeed, geilgeilgeil), dann weiter nach tamsweg, murau und scheifling.

dort hatte ich einen dezenten grantigkeitsanfall, weil ich in dem scheiß kaff eine gute halbe stunde verschissen hab um einen umweg um den verdammten tunnel zu finden, durch den man mit dem rad ja net fahren darf, und ich endlich die alte bundesstraße gefunden hab. dafür sandwich bei einer tankstelle. immerhin. weiter also nach judenburg (2 cheeseburger beim McD), weißenkirchen und... der untergang.

ich hatte mir mit dani ausgemacht, dass sie mich um viertel 10 abends in köflach abholt... da warens noch 32 km... aber ich wusste ja nicht, was für welche. nochmal 750hm mit bis zu 9%, und ich wusste ja nicht, das es den verdammten berg ('s gaberl) gibt. und der hügel hört und hört und hört nicht auf - war knapp an einem nervenzusammenbruch wegen diesem unsäglichen berg, nach über 200km an dem tag, es hat dann natürlich auch wieder zu regnen begonnen. 3km vor dem gipfel sind mir dann dani und ihr vater entgegengekommen, die auch geahnt hatten, dass ich vom gaberl nichts wusste - die haben mir dann dankenswerterweise den rucksack abgenommen und ich bin die letzten 200hm noch raufgefahren. wäre undenkbar gewesen, das mich der scheißberg besiegt - sicher nicht :).

die zwei haben dann am gipfel auf mich gewartet, mein persönlicher betreuerwagen :), und das wars mit der tour, ca. 50km vor meinem ziel, die ersten 20 nur bergab (eine der geilsten abfahren in .at, hab ich mir inzwischen sagen lassen) und der rest locker zum durchfahren... aber es hat nicht sein sollen. war inzwischen stockdunkel, und die abfahrt hätt ich nicht überlebt. danis oma hatte noch etwas von mittagessen aufgehoben. ein guter abschluss also.

fazit also: 393km (177 tag 1, 215 tag 2), rund 4600hm (fast alle _ausserhalb_ tirols :), topspeed 80.4, und eine beachtliche formsteigerung (bin gestern einen 80er knappen 30er schnitt durchgefahren, aber nicht am limit - hat sich auch so gesehen ausgezahlt), und 1.5kg abgenommen. und das wissen, das 9kg rucksack einfach nicht tun, wenn man vorhat, 400km zu radeln. der gesamtschnitt wird meinen pc im übrigen niemals verlassen. zu erbärmlich.

so long
richie

Monday, May 15, 2006

the kronplatz incident

hallo allerseits,

hier also der quasi offizielle bericht über meinen ausflug zur königsetappe des giro d'italia 2006 :).

das ganze war ... eigentlich ein rechter fehlschlag. begonnen hat das um 6 uhr morgens. zwei freunde hatten mich überredet, nach südtirol zu fahren um mir die königsetappe des Giro d'Italia auf den kronplatz (2280m) anzusehen [okay: eigentlich hatte ich sie überredet. letzte woche. aber das war vor dem wetterbericht. heute haben sie mich mich dann dazu gebracht, trotzdem zu fahren :]. 380 km gefahren, in bruneck herumgeirrt, dann die gondel gefunden, eine zeitlang überlegt, obs im regen sinn macht mit den mountainbikes raufzufahren (hatten wir dabei, wenn die profis das können, können, können wirs auch). also rauf auf den berg, schöne gegend (wenn nicht im nebel), scheiß straße (forstweg, matschig, durchschnittlich 13.5% steigung, 1300 hm), saukalt (zuerst regen, es schneite dann auch)... und als wir dann zwei schwere stunden später auf dem gipfel sind, komplett ausgefroren, sagen die uns doch tatsächlich, dass das etappenziel nach unten versetzt wurde, weil das wetter zu schlecht ist. :) nachdem es schon zu spät war, um noch dorthinzugelangen sind wir eben wieder heimgefahren. das rennergebnis hab ich mir dann wie schon in den zwei wochen davor im internet angesehen :) den abstieg hatten wir übrigends mit der gondel 'bewältigt', nachdem schaltung und z.T. bremsen gefroren waren...

fazit: 760km oder ca. 12 stunden (im regen) gefahren, 2 stunden mit dem rad in nebel, regen und schnee bei durchschnittlich 3°, um ein foto beim rosa Giro-Transparent am Kronplatz zu schießen. unglaublich, eigentlich. noch unglaublicher, dass das nicht so schlimm war, wie es klingt. immerhin gabs in einem tiroler supermarkt rabatt auf die zweite isostar-pulver-dose (wieder einen euro gespart) und am kronplatz ein giro d'italia leibchen von bemerkenswert schlechter qualität und in neckischem rosa, das mir aber trotzdem sehr, sehr gut passt (was ich auch sagen würde, wenns nicht so wäre: schließlich bin ich fast 800km dafür gefahren).
PS: das foto ist dann von meiner sponsionsfeier - die deppen meine fürsorglichen etechniker-studienkollegen haben mir eingedenk des kronplatz und innsbruck-incidents einen g'scheiten radlrucksack und eine österreich-panoramakarte geschenkt :)