Saturday, October 07, 2006

go west

Olá allerseits!

heute abend geht mein flieger, ich freu mich schon auf den neuerlichen jetlag, aber diesmal ist er ja in der angenehmeren richtung, eher so als waer ich zu lange fortgegangen.

aber alles der reihe nach: unser held hatte gerade seinen persoenlichen translator vom flughafen abgeholt. samstag nachmittag war das, zur orientierung, die reise begann urspruenglich am dienstagabend in wien.

wir verbrachten zwei tage in havanna, uns die interessanteren teile dessen ansehen was ich noch nicht gesehen hatte (bis auf die zigarrenfabrik. 10$ is dann doch recht happig). dienstagmorgen haben wir uns dann ein mietauto genommen fuer sieben tage (es sollten acht werden), einen aelteren toyota yaris mit knapp 200000km auf dem buckel, aber mit klima. auch hier hat dani wieder mal 5$ pro tage rausgehandelt, nicht viel, aber immerhin. 45$ warens dann.


damit begann das desaster :) wir wollten am ersten tag die "kubas westen" tour angehen, die mein reeisefuehrer empfohlen hat, aber das hat nciht so gut funktioniert. es wird zwar gesagt, dass die strassen nicht gut beschildert sind, aber so etwas hat man noch nicht gesehen. masslos uebertrieben. echt jetzt. ich bin ganz froh, dass wir nie rausfinden werden, wo wir da den ersten halben tag rumgekurvt sind, bis wir eingesehen haben, dass man einfach an jeder ecke fragen muss um dorthinzugkommen wo man will. das unwort des ersten tages ist fuer mich ganz sicher "Sueden". wir wollten in den westen, aber egal wie sich die strasse wand und wo wir auch abbogen, wir waren lt. meinem kompass (danke an romi&rob an dieser stelle, ohne euch waeren wir niemals mehr zurueckgekommen :) IMMER nach sueden unterwegs. ich habs nie verstanden, aber es war so. dani, selbstproklamierte beste kartenleserin der welt, war ein wenig entnervt (genauer: voellig), aber irgendwann haben wirs dann doch geschafft, nach vinales zu kommen, dank der sehr fruendichen kubaner, die einem ausfuerhlich beschreiben, wo man weiterfahren sollte.

in kuba autozufahren ist schon ein erlebniss, auch abgesehen von der navigation. erstens sind an jeder kreuzung ein haufen anhalter, da selbst zu reisen fuer die meisten hier unerschwinglich ist, viele auch auf dem weg zur arbeit. letzteres ist mir voellig unverstaendlich. wenn man peranhalter zur arbeit faehrt - wann faengt man dann an und hoert wieder auf? es kann leicht sein, dass die da ein paar stunden stehen, oder auch einen tag... wie machen die das?

wir haben erst gegen ende ein paar anhalter mitgenommen, aus angst vor diebstaehlen, was aber - glaub ich inzwischen - unnoetig war. die meisten wollen wirklich nur eine mitfahrgelegenheit, und inzwischen wuerde ich bei jeder gelegenheit einen einpacken, da die den weg wissen - im gegensatz zu uns, kein tag verging, an dem wir uns nicht ein paar mal verfranzt hatten.

die strassen sind schmal, meinstens leer, und wenn was faehrt, ist es ein pferdefuhrwerk oder ein alter laster, entweder mit fracht oder einen haufen menschen auf der ladeflaeche, die von A nach B wollen. schlagloecher pflastern unseren weg, und man glaubt gar nicht, was so ein auto alles aushaelt. nach dem ersten tag dachte ich mir schon, dass kann nicht lange gut gehen, aber siehe da - es kamen noch weit schlimmere strassen und alles war kein problem. und das mitt 200tkm auf dem buckel. nicht schlecht, meine herren japaner.

übernachtet haben wir dann in Vinales. nicht dass wir dort hinwollten, wohlgemerkt. zumindest nicht als tagesziel, es waere eher die zweite station des tages gewesen, nach pinar del rio (zigarrenhauptstadt), an der wir schnurstraks vorbeigefahren sind weil wir vergessen haben, dass wir dort auch hinwollten.

das ambiente war die fahrt dann aber trotzdem wert (redet man sich ein). eine wunderschoene gegend voll bergen und taelern, die schwer zu beschreiben, aber gut zu geniessen ist. wir haben dann dort uebernachtet, dani hat rausgefunden, dass die kubanische kueche NICHTS fuer vegetarier bietet ausser verstaendnisslose blicke :), und wir haben in
nem casa particulares 15$ fuer die nacht und je3$ fuers fruehstueck bezahlt, das sehr feudal war, aber nicht so viel, wie es geklungen hat.

am naechsten tag gings dann nach ein paar mal umdrehen durch die malerischen berge des westens rauf an die kueste, und entlang des meeres zurueck richtung havanna, dann wieder nach sueden und in ein bergdorf namens soroá, in dem man einen wasserfall zum baden findet, der den weg auch wert ist. und eine aussichtsterasse ueber das halbe land, sehr empfehlenswert. wie meistens, waren wir zu bloed und sind um punkt 12 da raufgewandert, die angegebenen 2km waren wohl eher 2000 hoehenmeter auf einem sehr steinigen weg. jungejunge war das heiss, dani freilich in flipflops, da ist halbschuhturist ja noch ein hilfsausdruck :) (nix fuer ungut), aber die aussicht war das wert.

ich brauche wohl nicht zu sagen, das wir unser etappenziel nicht erreicht haben, das waere eine stadt im mittleren kuba gewesen, aber wir sind so lange durch havanna geirrt bis wir die autopista gefunden haben, dass das nicht funktioniert hat.

es war dann schon dunkel, sehr unangenehm wegen der doch seltenen beleuchtung von fahrzeugen in kuba, ein typ in einer der seltenen raststationen, in jaguey grande, hat uns eine unterkunft in der naehe empfohlen. einer der orlandos, so hies die familie, hat uns dann von der raststation (es ist kein problem, auf der autopista mit dem rad zu fahren) abgeholt, sich an unserem fensterrahmen festgehalten und uns so zu ihrem netten haus gefuehrt. gutes zimmer, gutes fruehstueck, nette gesellschaft.

wenn man sich daran gewoehnt hat, das alles etwas anders kommt als man vorhat, ein gelungener tag :). am naechsten tag sollte es dann endlich mal an den strand gehen.

so long und lg
richie

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