Saturday, November 04, 2006

varadero & leaving kuba

Hallo ihr lieben,

hier noch ein letzter eintrag, um das kubanische kapitel abzuschließen. das ganze läuft unter gefälschtem datum, damit niemand glaubt, ich war schon wieder drüben :), und wird eher bruchstückhaft sein aufgrund der tatsache, dass das ja schon wieder ein halbes jahr her ist.
macht aber nix. ihr wisst ja eh nicht was fehlt, hehe.

varadero war ingesammt ok. ich mein, mit kuba hat das freilich genau nix zu tun, überall sprechen sie englisch, die straßen sind g'scheit asphaltiert und es regnet dort. oder hat am ersten tag, sehr irritierend wenn ma extra an den musterstrand fährt, aber was solls, man kann sich auch so beschäftigen.

wie schon erwähnt, sind die strände hier tatsächlich noch weißer als sonst, gar nicht so einfach wenn man sich das überlegt. und mit etwas sonne ist man dann auch gleich sehr zufrieden mit der welt:

nachdem ich schon kurz auf die arbeitsmoral der kubaner eingegangen bin, hier noch eine sensationelle impression:
das eröffnet vermutlich noch nicht den grund, warum dieses bild blogwert hat, aber ein genauerer blick eröffnet dass dieser mann...
unglaublich, aber wahr, der zuständige rettungsschwimmer für baywatch varadero ist. tja. so kann man den job auch sehen, mitch würde ihm vermutlich jedoch eine rüge erteilen...

hier noch kurz danis wehmütiger letzter blick auf den strand (weil sie am abend heimflog)

und dann ab nach havanna. ich muss nicht erwähnen, das wir uns verfahren haben, oder? jungejunge, war ich grantig, das sollte eh nur die küste entlangführen und nicht mal das haben wir gerafft...
war ohnehin eine der eher skurilen situationen in meinem leben. man muss dazu wissen, das unsere mietauto, hier nochmal abgebilded weils so brav gelaufen ist, mit vollem tank angemietet wurde, aber mit leerem zurückgebracht werden soll. klar. da kann die wagenfirma ja nur gewinnen, weil man den vollen tank zahlt, den wagen aber nie ganz leerfahren kann.
naturgemäß wird dann heftig geschätzt, mit wie wenig benzin man das teil zurückstellen kann, und wie das manchmal so ist, verspekuliert man sich eben.
in unserer irrfahrt irgendwo in einem vorort von havanna (vermutlich, sicher werden wir wohl nie wissen wo wir waren) denk ich mir - jetzt reichts, wir müssen noch ein paar liter tanken, das geht sich nimmer aus. also sind wir bei der nächsten zapfsäule stehengeblieben und wollten tanken. eine menge leute waren da und haben sich nicht um uns gekümmert, ihr erratet es sicher schon, die tankstelle war seit jahren geschlossen (was ein gutes dutzend kubaner freilich nicht dran hindert, dort rumzusitzen).
Als ich den wagen dann wieder starten wollte, lief er so 30 sekunden und starb dann ab - kein benzin. erschwerend kam hinzu, das wir eine halbe stunde vorher einen strafzettel bekommen hatten und ein sonst sehr freundlicher polizist unser verfügbares barkapital auf 4$ reduziert hatte. eine skurrile situation: stehen wir also ohne benzin und fast ohne geld vor einer zapfsäule bei einer geschlossenen tankstelle irgendwo in der urbanen pampa.
wie schon vorher erwähnt, ich war eher gereizt und im unreinen mit der ganzen welt, dani hat aber wieder mal den tag gerettet - ein lastwagen ist ein paar minuten später 20 meter weg stehengeblieben und hat uns weit unter marktwert (die zahlen nix dafür, nehm ich an) benzin aus seinem tank abgezapft und uns verkauft. natürlich hat dani das kommuniziert und einen extrem geilen preis ausgehandelt (1 liter for 1 pesos - what about 5 litres for 3$? - ok :) und wir sind weitergefahren, dann hats auch geklappt.

wagen abgeben, zurück ins hotel, dani in ein taxi setzen, noch 2 tage in havanna und dann selbst zurückfliegen. hab tatsächlich noch einen netten hellofriend getroffen und lange mit dem getratscht, und außer mir ein taxi anzudrehen wollte der nicht mal was von mir. und das hatte noch dazu einen guten preis. nette bekanntschaft zum schluss also.

das wars also mit meinem kuba-bericht, freut mich, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt und wir hörn uns beim nächsten urlaub oder incident, whatever may come first.

so long,
richie

Friday, November 03, 2006

Trinidad & la Playa

hallo ihr lieben,

Rund die hälfte des Urlaubs war inzwischen rum und irgendwie hatten wir genug von der kulturellen seite Kubas und wollten uns demzufolge ein wenig auf den Strand konzentrieren (bislang schwer verabsäumt).

Demzufolge verbrachten wir die nächsten zwei tage am Playa Anchon, einmal in der Nähe weil wir einem Auto-an-den-Rand-winker auf dem Leim gegangen waren (war aber nicht schlecht - nettes ruhiges plätzchen):


Trinidad selbst ist... es ist hier nicht leicht, eine aussage zu treffen. Klar, ein nettes, sehr schönes kleines Städchen. Aber mit sehr, sehr nervigen Menschen. Klar, auch in Havanna zipfen einen die HelloFriends an, klar, aber beiweitem nicht so aufdringlich wie hier auf der straße. Zuerst wird man (wahlweise in englisch, spanisch, italienisch, etc.) gefragt, ob man günstigen Hummer oder Scampi will (der dann eh teurer ist als angegeben), in einem private restaurant, wenn nicht, dann wird gefragt ob man etwas von dem tand kaufen will, den sie mit sich führen, ob man ihnen vielleicht leiberl oder schuhe schenken könnte, ob man geld für sie hat... das ganze programm runter, und das mit a bissl pech 4,5,6 mal bei einem rundgang in der wirklich nicht großen innenstadt.
einerseits sind die leute freilich arm dort, is schon klar. dass touristen haupteinnahmequelle sind, auch. aber das... ist wirklich äußerst mühsam, schlicht und einfach. manchmal will man auch einfach eine runde gehen ohne dauernd angeleiert zu werden :Ach ja, hier eine kurze impression kubanischer arbeitsmoral im allgemeinen :)
Nach zwei tagen Strand (insgesamt 3 übernachtungen, in denen sie uns auf jeden fall benzin abgezapft haben) dachten wir uns, die touristenfalle varadero schaun wir uns auch noch kurz an. 7 Nettofahrstunden später waren wir dann dort, in einem netten hotel und den bis jetzt weißesten stränden in kuba - und das will durchaus was heißen.

so long,
richie

Thursday, November 02, 2006

Cienfuegos und der weg nach Trinidad

Ähnlich am nächsten tag: du stellst das auto wohin, irgendwo sitzt dann ein typ, der traditionellen ice-age-i’ll-be-watching-you geste mitteilt, dass er auf dein auto aufpassen wird. Ein paar stunden später sitzt er noch immer da, du gibst ihm 50c und er ist glücklich. Ein zweiter Typ wollte auch aufpassen, als das nicht ging, hat er uns gefragt ob wir nicht ein t-shirt oder so etwas für ihn hätten – hab ihm dann mein gelbes swoosh-shirt gegeben und er war so richtig glücklich – wir haben ihn dann nach einem rundgang durch die stadt 2 stunden später wiedergesehen - er hatte es schon an. Es passt ihm auch viel besser als mir, muss ich zugeben ;).

Am frühen Nachmittag haben wir uns dann auf den weg nach trinidad gemacht, der küste entlang – ich muss ja wohl nicht erwähnen, dass das nicht so gut geklappt hat :). Ich war nicht unzufrieden damit, immerhin sind wir über die berge gefahren (Tope de Collantes), die ich ohnehin sehen wollte und dani nicht, aber wir haben ca. 5 stunden gebraucht über den prototyp einer sich windenden bergstrasse. Echt schöne gegend, aber trotzdem waren wir sehr froh, als wir dann irgendwann das meer sahen – bis nach trinidad wars nicht mehr weit. Nur noch eine kurze autodesinfektion (anti-moskito-hepatitis-c) und wir waren dort, 3 adressen für unterkünfte in der tasche (eine aus vinales, eine von orlando, eine von einem typen bei der autodesinfektion) und dann doch mit dem 1ten mitgegangen, der uns angesprochen hat. War aber recht nett, diesmal hatten wir sogar einen kühlschrank.

Am abend dann ein erster blick auf trinidad und wieder der feste plan, den nächsten tag am strand (ich aber nicht in der sonne :) zu verbringen. Hier noch die ersten Impressionen

Vamos a la playa

Nachdem Orlando de Chef (siehe bild) verabschiedet hatte (unerfreut darüber, dass er meine nagelneue Suunto-Uhr nicht gegen 2 Kisten Zigarren eintauschen konnte), fuhren wir also gen süden, um einen strand zu finden. Schnurstracks vorbei an einem angeblich sehr sehenswerten naturschutzgebiet, in dem es die einzigen krokodile der welt gibt (alles andere sind lt. Orlando nur aligatoren!), ließen wir nach kurzer besichtigung auch den playa larga hinter uns und fanden uns letztlich an dem im reiseführer empfohlenen playa giron wieder. Tatsächlich ein bilderbuchstrand, aber welcher depp hat das foto dazu in den reiseführer gegeben? Ein wunderschöner felsstrand, keine frage, aber mit dem sandfoto hatte das nur wenig zu tun. Egal, ein sehr gemütlicher badetag mit dem obligatorischen sonnenbrand folgte.
Wir wollten eigentlich in der nähe übernachten, aber das hotel hatte aus irgendwelchen gründen geschlossen, wie uns ein türsteher gestenreich mitteilte, also dachten wir uns – na, auch egal, fahren wir halt nach trinidad.

Unnötig zu erwähnen, dass das nicht geklappt hat. Wir sind gerade mal bis cienfugeos gekommen (im nachhinein gut so, sonst hätten wir diese sehr schöne stadt nicht gesehen) und das sehr, sehr spät – fast zwei stunden nach sonnenuntergang, und die fahrt war immens anstrengend – man muss wirklich sehr aufpassen, um niemanden zu übersehen. Vor ort haben wir dann nach etwas suchen eine nette unterkunft gefunden (danis verhandlungsgeschick zum dank nur 15 statt 20$) und einen typen, der uns um sage und schreibe 1$ die ganze nacht auf unser auto aufpasste. Das war schon eher unglaublich. Um 3h morgens war ich mal auf, da hat er gerade im schein der straßenlaternen seinen garten herumgegraben :-)Hier noch ein bild von dani vorm auto und dem garten (links)