Tuesday, June 20, 2006

the innsbruck incident

hallo allerseits,

hier also der quasi offizielle bericht über meine innsbruck -> graz tour letztes WE. is erheblich länger als die kronplatz geschichte, aber ich war ja auch etwas länger unterwegs. ihr müsst euch das ja nicht durchlesen :-)

The Innsbruck Incident
oder:
warum man seine radtouren nicht mit Map24 planen sollte, ohne sich die höhenmeter nochmal genau durchzusehen.

die tour war eine ziemliche ad hoc entscheidung. ich habs verpasst, mich rechtzeitig für die tour de mur anzumelden und wollte eine alternative - hab also eine bekannte in innsbruck angerufen, schlafgelegenheit ausgemacht, mir die tour mit map24 berechnen lassen (innsbruck->graz, keine autobahnen und fähren :), und dann mit dem zug nach innsbruck gefahren und Samstag um erst kurz vor elf (wegen schlechten wetters) aufgebrochen.

ich bin also vom westende innsbrucks (meiner schlafgelegenheit) richtung hauptstraße aufgebrochen, und innsbruck war sicher der ärgerlichste teil der tour. unendliche zeiten, bis man endlich aus der stadt raus ist, baustellen, umleitungen, hunderte ampeln, der recht starke regen und die autos... naja.
war sehr froh, draussen zu sein, und hab mich dann auch promt verfahren, weil ich bis tulfes selbst raufgefahren bin und nicht schon früher links abgebogen (hab ich übersehen). erster 300hm umweg :). gut, wieder runter, wieder eine nasse abfahrt, die man nie ausnutzen kann, und weiter bis st. johann in tirol.

irgendwann zwischendurch hats zum regnen aufgehört, angenehmerweise. in st. johann bin ich dann falsch abgebogen und auf der 178er geblieben anstatt auf die 166er zu biegen, und munter richtung salzburg weitergeradelt. dank eines tunnels bei lofer bin ich dann draufgekommen, hab mir eine österreichkarte gekauft ;) und bin dann richtung saalfelden, war kein dramatischer umweg, im endeffekt. in saalfelden dann links, an maria alm vorbei (wichtig: hier war ich als kleines kind ca. sieben mal auf winterurlaub am Aberg). da hats dann wieder ziemlich zu schütten begonnen, ich hab mich eine halbe stunde in einer bushütte untergestellt und dann beschlossen, das es mir wurscht ist - die großen unterkünfte am weg waren mir sehr unsympathisch.

also bin ich unwissend, das da noch filzsattel/dientner sattel mit über 1100hm kommt (sowas kann man in einer karte ja nicht nachschaun :p) raufgefahren. als ich da endlich oben war, wars schon relativ spät (halb 9) und ich wollte eigentlich nicht mehr nach bischofshofen abfahren und hab mir direkt am höchsten punkt des dientner passes eine unterkunft genommen. war witzig. die hütte hat zu ausgesehen, tür war aber offen, kein mensch da, ca. nach einer minute kommt 'ne alte frau aus der küche und fragt, was ich will - ein zimmer, ob das noch geht - heute noch ein zimmer? - ja, wenn das geht - ja, natürlich, aber ein sehr, sehr irritierter blick. war der einzige gast, hab dann noch einen topfenstrudel bekommen und ein bier, und mit der besitzerin getratscht (zum grad prix der volksmusik), war ja sonst niemand da. gute frühstück, ihr mann ist dann netterweise mit mir bis mühlbach/hochkönig abgefahren (bankomat), denn ich hatte nicht mehr genug bargeld für das zimmer und wenn ich da nochmal raufgetreten wäre, hätt ich 500hm und eine stunde verloren. 26€ hats übrigends nur gekostet, eine gute unterkunft zum merken.

weiter nach bischofshofen, über st. johann/Pongau nach wagrain, altenmarkt und radstadt (nicht, ohne einige male runden zu drehen und leute zu fragen, wos weitergeht - verdammte baustellen. in radstadt dann zwei mädls gefragt, wo man da nach tamsweg weiterkommt, die haben mich recht ungläubig angeschaut - übern tauern? - ja, nach tamsweg (hab mir nicht anmerken lassen, das ich übersehen hatte, das da ja obertauern dazwischenliegt, grad als wär ich noch nie dortgewesen) - und dann weitergefahren. obertauern war a sau, vom ersten schild 'obertauern 21km' geht’s nur noch bergauf, und die letzten 10km mit durchschnittlich 8.9%. vor allem wars unglaublich heiß. was da motorräder unterwegs waren - allein beim rauffahren auf jeden fall mehr als 150 eisen, die an mir vorbeigerauscht sind, unzählige porsches und etliche andere spaßautos. insgesamt sind mir an dem tag 3 ferraris, 2 lambos und 1 maserati quattroporte untergekommen. oben pause mit spaghetti bolognese & coffee (pasta 5.60€ - hätt ich mir teurer erwartet mitten in Obertauern).

abfahrt war sensationell (7.5km mit 57er schnitt, 80.4 topspeed, geilgeilgeil), dann weiter nach tamsweg, murau und scheifling.

dort hatte ich einen dezenten grantigkeitsanfall, weil ich in dem scheiß kaff eine gute halbe stunde verschissen hab um einen umweg um den verdammten tunnel zu finden, durch den man mit dem rad ja net fahren darf, und ich endlich die alte bundesstraße gefunden hab. dafür sandwich bei einer tankstelle. immerhin. weiter also nach judenburg (2 cheeseburger beim McD), weißenkirchen und... der untergang.

ich hatte mir mit dani ausgemacht, dass sie mich um viertel 10 abends in köflach abholt... da warens noch 32 km... aber ich wusste ja nicht, was für welche. nochmal 750hm mit bis zu 9%, und ich wusste ja nicht, das es den verdammten berg ('s gaberl) gibt. und der hügel hört und hört und hört nicht auf - war knapp an einem nervenzusammenbruch wegen diesem unsäglichen berg, nach über 200km an dem tag, es hat dann natürlich auch wieder zu regnen begonnen. 3km vor dem gipfel sind mir dann dani und ihr vater entgegengekommen, die auch geahnt hatten, dass ich vom gaberl nichts wusste - die haben mir dann dankenswerterweise den rucksack abgenommen und ich bin die letzten 200hm noch raufgefahren. wäre undenkbar gewesen, das mich der scheißberg besiegt - sicher nicht :).

die zwei haben dann am gipfel auf mich gewartet, mein persönlicher betreuerwagen :), und das wars mit der tour, ca. 50km vor meinem ziel, die ersten 20 nur bergab (eine der geilsten abfahren in .at, hab ich mir inzwischen sagen lassen) und der rest locker zum durchfahren... aber es hat nicht sein sollen. war inzwischen stockdunkel, und die abfahrt hätt ich nicht überlebt. danis oma hatte noch etwas von mittagessen aufgehoben. ein guter abschluss also.

fazit also: 393km (177 tag 1, 215 tag 2), rund 4600hm (fast alle _ausserhalb_ tirols :), topspeed 80.4, und eine beachtliche formsteigerung (bin gestern einen 80er knappen 30er schnitt durchgefahren, aber nicht am limit - hat sich auch so gesehen ausgezahlt), und 1.5kg abgenommen. und das wissen, das 9kg rucksack einfach nicht tun, wenn man vorhat, 400km zu radeln. der gesamtschnitt wird meinen pc im übrigen niemals verlassen. zu erbärmlich.

so long
richie