Thursday, October 11, 2007

rein ins auto. oder: tschechen sind die bessern polen.

Hallo ihr lieben,

es ist wieder einmal an der Zeit, eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, in der der bekannte Firmenpassat zwar nicht direkt geknackt wurde, aber ein paar Zigeuner Roma/Sinti[1] sind doch zumindest reingekommen. das hat sich so abgespielt.

Mich hat der fahrteufel gepackt und ich bin am samstagnachmittag nach österreich gefahren, auf einen kurzen abstecher zu Babsi & Stefans Polterabend. Mein allerliebstes freizeitgestresstes Brautpaar-to-be. der polterabend war auch schwer in ordnung, wenn schon nicht ein so krankes gehirnzellenmasakker[2] wie Rodmars, aber das ist vielleicht eh ganz gut so. sollte ja am sonntag wieder den sechsstünder nach polen fahren.

Gesagt getan, ca um 18h bin ich von st. pölten aufgebrochen und die übliche route über kleinhaugsdorf (mit zwischenstopp im outlet, hat mir neue schuhe eingebracht), brno und dann richtung olomouc. so 10km nach brno ist ein McD an einer raststätte, der mein üblicher zwsichenstopp nach ca. halber fahrzeit ist und mich auch diesmal mit Kaffee versorgt hat. leider hat mir während des stopps (nehm ich an) besagter zigeuner [sic!] den reifen aufgestochen, der dann natürlcih 5km später platt gelaufen ist und mich auf einen recht dunklen parkplatz eines motels gebracht hat.

was nun passierte, kann man sich denken: ich müh mich hinten mit dem verfluchten TMS abmühte, meinen völlig zu schanden gefahrenen reifen wieder flott zu kriegen (natürlich in weiterer folge vergeblich), hat mir jemand unbemerkt vorne das auto ausgeräumt, zumindest meinen firmenblackberry, das niegelnagelneue t-mob handy und die geldbörse mit bankomat, kredit und e-card. bemerkt hab ich das natürlcih erst, als ich eingesehen hab, das mit TMS kein krieg zu gewinnen ist und ich VW heftig dafür verfluchte, dass sie den verzicht auf ersatzreifen als innovation anpreisen. unglaublich eigentlich. wichser.

ein wenig bettelei (da kein geld) und einen anruf beim allseits beliebten VW mobility service später wurde dann für 0700 des folgenden tages ein abschleppwagen ausgemacht (wo soll der mich um mitternacht auch hinschleppen), und die polizei gerufen, die dann 30' später auftaucht und versucht eine anzeige aufzunehmen. schwierig ohne gemeinsame sprachkenntnisüberschneidungen :p. kann man sich in etwa wie activity ohne zeitlimit und sprachrunden vorstellen. zum schluss hab ich noch eine nette zeichnung bekommen, wie ich zur polizeistation komme damit ich die anzeige abholen kann.

hab dann naturgemäß im auto geschlafen. scheißkalt. in der früh war dann punktlich der abschleppwagen da, hat mich in die vw werkstatt geführt, und keine stunde später war dann auch jemand da der nicht nur tschechisch oder russich spricht. das mobility service war wieder mal fürn arsch, unmöglich, da ohne geld service zu kriegen (sehr nervig), also telefoniert man ein halbes dutzend mal bis über visa emergency cash und western union (dauert halt ein paar stunden), trinkt automatenkaffee, wartet und telefoniert (übers chefhandy, selbst hat man ja keins) mit maryland, usa um sein geld zu bekommen. um 1 oder so war dann das geld da, der chef des vw händlers hat mich in die stadt geführt, wir haben es glücklich abgeholt. man kriegt das nur in lokaler wärung, wenn also wer die überschüssigen 3000 Kronen braucht, bitte melden :).

Danach gings zurück zur polizei, die nach einer halben stunde rausgefunden hat, das es wohl doch keinen übersetzer geben wird. deshalb fahr ich da morgen nochmal hin und werde versuchen, die anzeige zu bekommen. die station is aber eh einen zweiten besuch wert: von außen doppelt so gut in schuß wie von innen, haben die die geilste zelle aller zeiten. morgen werd ich versuchen ein handy-foto zu machen, keine ahnung wie die auf einen fotoapparat reagieren.

so um 16h bin ich dann letztendlich nach polen gefahren, ziemlich im eck und prompt von radarpolizisten aufgehalten worden weil ich nicht aufgepasst hab. 84 im ortsgebiet, große klasse, hat mich einiges an überredungskunst (kann man das so sagen wenn man die sprache nicht kann) gekostet bis ich ihnen klargemacht hab, dass ich a) ausgeraubt b) übermüdet und c) nur kronen hab und ihnen deshalb keine sloti zahlen kann. einen langen hundeblick später haben sie mich dann weiterfahren lassen und ich war kurz nach halb sieben in rybnik.

man darf das aber alles nicht so tragisch sehn: hätte ja auch wirklich was passieren können. wer weiß schon, was die getan hätten, hätt ich sie beim ausräumen der karre erwischt...

so long,
richie

[1] hat mir der typ in der raststelle versichert. 'jaja, das machen die zigeuner'
[2] Zitat Lammbock. unbedingt anschaun.

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